Zweiter runder Tisch zur Sozialpolitik
Über 90 Fachleute aus der Aargauer Sozialpolitik hatten die Möglichkeit, ein Zwischenfazit zur Sozialplanung des Kantons zu ziehen. Dies teilt der Kanton mit. Der Runde Tisch Sozialpolitik bilde eine wichtige Informationsquelle im Hinblick auf die Erarbeitung der nächsten Berichterstattung über den Stand der Umsetzung aller Massnahmen zur Aargauer Sozialpolitik, die der Regierungsrat im Jahr 2028 veröffentlichen wird, heisst es weiter.
Am 18. November haben sich rund 90 Fachleute aus der Aargauer Sozialpolitik in Brugg getroffen. Sie setzten sich dabei vertieft mit den Entwicklungen und den zukünftigen Herausforderungen in der kantonalen Sozialplanung (SOPLA) auseinander, wie es dazu heisst. Die Fachleute haben die einzelnen Stossrichtungen der SOPLA diskutiert und festgehalten, ob es aus ihrer Sicht sozialpolitische Themen gibt, die in diesen Stossrichtungen fehlen. Die Teilnehmer konnten sich zudem zu den Massnahmen zur Umsetzung der SOPLA äussern.
Asylwesen-Notlage verstärkt Herausforderungen in der Sozialpolitik
Regierungsrat Jean-Pierre Gallati dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dafür, dass sie in angespannter Zeit einen entscheidenden Beitrag zu einer funktionierenden Sozialpolitik leisteten. Die vor bald zwei Jahren vom Regierungsrat ausgerufene Notlage im Asylwesen verstärke die Herausforderungen in der Sozialpolitik.
Das waren die meistdiskutierten Themen
Die anwesenden Fachpersonen haben laut Mitteilung des Kantons bei folgenden Massnahmen besonders viele Rückmeldungen und Umsetzungsvorschläge abgegeben: "Kooperation Arbeitsmarkt: Zusammenarbeit mit Gemeinden stärken und ausbauen", "Pilotprojekt – Deutschförderung vor dem Kindergarten", "Klärung des Bedarfs und der Möglichkeiten der Gemeinden zum Wohnen im Alter", "Verstärkung der Beratung für Gemeinden zur Unterbringung und Betreuung von Personen aus dem Asylbereich" sowie "Prüfung einer Konkretisierung der persönlichen Hilfe".
Stand der Umsetzung
Der diesjährige Runde Tisch Sozialpolitik habe einen Überblick über den Stand der Umsetzung der 16 geltenden Massnahmen der SOPLA verschafft, heisst es weiter. Der Kanton hatte 13 dieser Massnahmen mit der SOPLA-Berichterstattung 2024 eingeführt. Darunter befinden sich unter anderem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von jungen Erwachsenen, die Entwicklung von Instrumenten zur Förderung von familienfreundlichen Gemeinden, das Pilotprojekt "Deutschförderung vor dem Kindergarten" sowie die Förderung der Siedlungsqualität. Drei Massnahmen von 2015 sind weiterhin in Bearbeitung und werden in die SOPLA-Phase 2 (2024–2028) übernommen.
Die Einführung eines Runden Tischs Sozialpolitik war eine Massnahme aus der Sozialplanung von 2015. Er soll ab diesem Jahr jeweils jährlich stattfinden.
Das sind Eckdaten der Sozialplanung
- Am 20. Oktober 2015 hat der Grosse Rat die Sozialplanung (SOPLA) als Strategiepapier des Kantons verabschiedet.
- Die SOPLA des Kantons Aargau verfolgt zehn Ziele und umfasst insgesamt 18 Strategien in den sozialpolitischen Bereichen Arbeit, Bildung, Familie, Alter, soziale Teilhabe, Koordination und Wirksamkeit sowie Wirtschaftlichkeit.
- Die Gestaltung der Sozialpolitik ist eine gemeinsame Aufgabe von Kanton, Gemeinden, Bevöl-kerung und Verbänden.
- Am zweiten Runden Tisch zur aargauischen Sozialpolitik haben sich Fachleute getroffen, um sich zu vernetzen sowie Bilanz zur sozialpolitischen Entwicklung im Kanton zu ziehen. Es han-delte sich dabei um:
- Gemeinden: Gemeindeammänner-Vereinigung (GAV), Verband Aargauer Gemeinde-schreiberinnen und Gemeindeschreiber (AGG), Verband Aargauer Gemeindesozial-dienste (VAGS) und Gemeinderäte Ressort Soziales
- Mitglieder der Kommission Gesundheit und Soziales (GSW)
- Mitglieder von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen
- Fachpersonen der kantonalen Verwaltung.