Anteil fremdsprachiger Kinder in der Volksschule bei 39 Prozent
Insgesamt 83'014 Schülerinnen und Schüler besuchten im September 2023 die öffentliche Volksschule im Aargau. Das sind 12'128 Lernende mehr (+17,1 Prozent) als vor zehn Jahren. Dies teilt das Departement Finanzen und Ressourcen (bei dem Statistik Aargau angegliedert ist) mit. Die Anzahl Vollzeitstellen der Lehrpersonen stieg im gleichen Zeitraum um 750 auf 6'126 Vollzeitäquivalente (+14,0 Prozent).
Der Schulsystemwechsel im Schuljahr 2014/15 führte mit der Verlängerung der Primarschule auf sechs Jahre und der entsprechenden Verkürzung der Sekundarstufe I auf drei Jahre zu einem Bruch in den Lernendenzahlen der jeweiligen Stufe.
Danach blieb bis 2020 die Lernendenzahl der Sekundarstufe I relativ konstant. In den letzten Jahren stieg sie jedoch auf allen Schulstufen wieder an, das heisst im Kindergarten, auf Primarstufe wie auch auf der Sekundarstufe I. Gegenüber dem Vorjahr zeigte sich der Zuwachs insgesamt in einem Plus von 1'724 Lernenden oder 2,1 Prozent.
Gleichzeitig stieg die Zahl der Lehrpersonen im Vergleich zum Vorjahr von 9'484 auf 9'695 und die Anzahl Vollzeitäquivalente um 133 auf 6'126 oder 2,2 Prozent.
Struktur der Lernenden und des Schulpersonals der Volksschule
Das Geschlechterverhältnis der Lernenden der öffentlichen Volksschule ist insgesamt ausgeglichen, variiert jedoch je nach Schultyp. So zeigt sich das Verhältnis von Mädchen und Knaben im Kindergarten, in der Primarschule und in der Sekundarschule weitgehend ausgewogen. Demgegenüber wird die Einschulungsklasse, die Realschule und die Kleinklasse häufiger von Schülern besucht. Die Schülerinnen sind prozentual häufiger in der Bezirksschule vertreten als Schüler (53,6 Prozent versus 46,4 Prozent).
Anteil fremdsprachiger Kinder liegt bei knapp 39 Prozent
Insgesamt liegt der Anteil an fremdsprachigen Kindern in der öffentlichen Volksschule bei 38,9 Prozent. Überproportional viele Fremdsprachige finden sich in der Einschulungsklasse (72,2 Prozent), in der Realschule (54,3 Prozent) und in den Kleinklassen (69,6 Prozent).
Die Entwicklung der Lernendenzahlen der verschiedenen Nationalitäten und Sprachen sind laut Analyse von Statistik Aargau Masse für die Heterogenität in der Volksschule. Bei den Staatengruppen fällt der kontinuierliche Anstieg des Bestandes an Lernenden aus Zentraleuropa auf.
Seit 1998 fast sieben Mal mehr Lernende aus Deutschland
Diese hauptsächlich aus Deutschland stammenden Lernenden verzeichnen eine Zunahme um 4‘592 Lernende seit 1998, was nahezu sieben Mal mehr sind als zu Beginn des Beobachtungszeitraums. Seit dem Jahr 2022 ist die Zahl der Lernenden, die in der Gruppe „Andere“ subsummiert werden, deutlich gestiegen. Zu dieser Gruppe zählen auch die Lernenden, die aus der Ukraine stammen.
Der Anteil an fremdsprachigen Lernenden ist im Beobachtungszeitraum der vergangenen 25 Jahre von rund 22 auf 38,9 Prozent gestiegen. Er hat sich an der Primarschule, welche am meisten Lernende umfasst, ähnlich entwickelt. Dagegen verzeichnet die Bezirksschule die stärkste relative Zunahme an Fremdsprachigen: Während 1998 rund jede/r zwanzigste Lernende der Bezirksschule fremdsprachig war, ist es heute rund jede/r Fünfte. Aktuell finden sich an der aargauischen Volksschule Lernende aus 48 verschiedenen Sprachen oder Sprachgruppen.
Die Lernenden der öffentlichen Volksschule im Aargau werden von 9'695 Lehrpersonen mit einem Frauenanteil von insgesamt 79,6 Prozent unterrichtet. Der höchste Anteil an weiblichen Lehrpersonen findet sich im Kindergarten (98,2 Prozent), in den Einschulungsklassen (92,7 Prozent) und in der Primarschule (84,9 Prozent).
Auch in den Mittelschulen steigen die Zahlen weiter
Die Mittelschulen verzeichneten in den letzten zehn Jahren eine Zunahme um rund 494 Lernende von 5'518 auf 6‘012 Lernende (+9,0 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Lernendenzahl um 123 Lernende (+2,1 Prozent).
Die Anzahl Vollzeitäquivalente der Lehrpersonen an den Mittelschulen entwickelte sich seit dem Schuljahr 2020/21 weitgehend parallel zur Anzahl Lernenden.
Die Struktur des Lehrkörpers der Mittelschulen zeigt einen Frauenanteil von 48,9 Prozent. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad liegt bei 62,6 Prozent (Volksschule: 65,8 Prozent).
Zahl der Lernenden an Berufsschulen tendenziell rückläufig
Die Berufsschulen verzeichneten in den letzten zehn Jahren laut den Zahlen von Statistik Aargau einen Rückgang um 492 Lernende (-2,9 Prozent). Die Gesamtzahl der Berufslernenden ist mit 16'477 im Schuljahr 2023/24 wesentlich grösser als diejenige an den Mittelschulen (6'012 Lernende).
Die Struktur des Lehrkörpers der Berufsschulen weist einen Frauenanteil von 47,7 Prozent auf, während der durchschnittliche Beschäftigungsgrad bei 58,7 Prozent liegt.