VCS Aargau: Co-Präsidium von Arx und Kaufmann einstimmig wiedergewählt

VCS Aargau: Co-Präsidium von Arx und Kaufmann einstimmig wiedergewählt
Das wiedergewählte Co-Präsidium.

Der VCS Aargau hat anlässlich seiner diesjährigen Mitgliederversammlung in Aarau Wahlen abgehalten. Die Anwesenden bestätigten einstimmig den vollzählig wieder angetretenen Vorstand. Co-Präsidentin Jacqueline von Arx und der Co-Präsident Maurus Kaufmann (dieses Co-Präsidium gibt es seit drei Jahren) erklärten sich bereit, den VCS weiterhin zu präsidieren. Auch sie wurden einstimmig bestätigt.

Derzeit eine Frau im Vorstand

Ein Mitglied wünschte sich angesichts des "etwas männerlastigen Vorstands" mehr Frauen (Jacqueline von Arx ist dort derzeit die einzige Frau). Er stiess damit im Vorstand selbst auf viel Zustimmung. Man sei sich dessen bewusst, antwortete Kaufmann, das sei auch ihr Ziel. Man sei auf der Suche, aber offenkundig noch ohne Erfolg.

Mit Maurus Kaufmann und Christian Keller war der VCS Aargau bis vor kurzem mit zwei Stimmen im Grossen Rat vertreten. Der VCS-Geschäftsführer Christian Keller, der in der wichtigen Umwelt- und Verkehrskommission (UBV) Mitglied war, schied Ende Jahr aus dem Parlament aus. Weiterhin dort politisiert Maurus Kaufmann. Auch in der neuen Legislatur dürfe der VCS auf die Unterstützung von 20 weiteren Ratsmitgliedern zählen, die laut Geschäftsbericht Mitglied des VCS sind.

Autobahnen: "Zum Glück haben andere Kantone Aargau überstimmt"

Erfreulich aus VCS-Sicht war im Rückblick die Autobahnabstimmung von 2024. Der Aargau stimmte zwar Ja, aber, so Kaufmann, "zum Glück haben da andere Kantone den Aargau überstimmt". Schwerpunkte des VCS war nebst der erfolgreichen Referendumskampagne gegen den Autobahnausbau auf nationaler Ebene die Schulwegkampagne in der Sektion Aargau, etwa mit einer Tagung zur Schulwegsicherheit mit Fokus Elterntaxi und mit zwei Exkursionen zu Schulwegthemen, zum Pedibus in Herznach und zum Thema Schulweg-Lotsendienst in Erlinsbach.

Die Begleitung von Gesamtverkehrskonzepten im Ostaargau und weitere Mitwirkungsprozesse beschäftigten die Geschäftsstelle stark. Dank eines Kommunikationspraktikums erhielt die VCS-Öffentlichkeitsarbeit einen Boost, so Kaufmann weiter, mit Newsletter, neuer Website und einem Instagram-Auftritt.

Kommt künftig Verbandsbeschwerderecht weniger zum Zug?

Weiter hat der Verkehrsverband gegen den Neubau der Aarebrücke Wildegg–Auenstein und gegen die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Oberwil-Lieli Einwendungen gemacht und velofreundliche Planungen verlangt. Im VCS rechnet man im übrigen damit, das Verbandsbeschwerderecht künftig weniger einsetzen zu müssen. In Aarau hiess es dazu: "Niemand baut heute mehr ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese."

Vision des VCS für den Aargauerplatz der Zukunft in Aarau. Montage: VCS

2025: Lernen von Velostädten und Mitgliederschwund stoppen

Es gibt partizipative Workshops zu ihrem "real-utopischen Zukunftsbild" zum Aargauerplatz 2045 (vgl. Bildmontage oben). Jacqueline von Arx rief dazu auf, an Ideen für eine umweltfreundlichere Zukunft mitzugestalten und sich zu überlegen, ob so eine Vision auch in der eigenen Gemeinde möglich wäre.

Zudem ist eine weitere Schulwegtagung geplant. Zum Thema Velowende will man von den grossen Velostädten Europas lernen.  Dazu passend stellte im Anschluss an die Mitgliederversammlung die ehemalige SP-Nationalrätin und Stadtberner Tiefbaudirektorin Ursula Wyss ihr letzten Sommer erschienenes Buch «Velowende – für eine lebendige Stadt» vor.

VCS-Geschäftsführer Christian Keller sagt gegenüber aargauerpolitik.ch dazu: "Der Kanton Aargau ist im Zuge der Umsetzung des Veloweg-Gesetzes daran, sein in den 1990er Jahren geplantes Velowegnetz zu überprüfen. Ich hoffe und erwarte, dass eine neue Dynamik entstehen wird, die das Velo voranbringt. Einen Vorgeschmack bietet das GVK Baden und Umgebung, das viele Massnahmen zur Förderung des Veloverkehrs enthält, unter anderem die Vorzugsroute von Brugg nach Zürich und die Weiterentwicklung des bestehenden Netzes. Die breite Unterstützung der vorgeschlagenen Massnahmen im partizipativen Prozess zeigt, dass die Akzeptanz für mehr Veloverkehr gross ist."

Weiter will der VCS den Mitgliederschwund (derzeit rund 6000 Mitglieder) stoppen und Gegensteuer geben, wie Kaufmann sagte. Dafür sollen Jungparteien angeschrieben werden mit dem Angebot an deren Mitglieder für eine Gratismitgliedschaft beim VCS. Man denkt hier an die Jungparteien von SP, Grünen, GLP und Mitte, so Geschäftsführer Christian Keller anlässlich der Mitgliederversammlung zu aargauerpolitik.ch.

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