Schulkinder gelangen dank Pedibus sicher über die stark befahrene Staffeleggstrasse

Schulkinder gelangen dank Pedibus sicher über die stark befahrene Staffeleggstrasse
Die Teilnehmenden der Informationsveranstaltung in Herznach. Foto: ZVG

Für die Sicherheit von Kindern auf dem Schulweg sind die Gemeinden verantwortlich. Um das sichere Überqueren der stark befahrenen Staffeleggstrasse zu ermöglichen, hat die Gemeinde Herznach eine im Kanton Aargau einzigartige Lösung gefunden. Der VCS Aargau hat zum Ortstermin eingeladen.

Autos, Lastwagen, Landmaschinen, Busse – gegen 12 000 Motorfahrzeuge fahren täglich durch das beschauliche Herznach. Undenkbar, dass Kindergarten- und Unterstufenkinder die stark befahrene Staffeleggstrasse selbständig überqueren. Ein gutes Dutzend Sicherheitsverantwortliche aus Aargauer Gemeinden – Gemeinderäte, Angehörige von Regionalpolizeien und weitere Interessierte – sind der Einladung des VCS Aargau gefolgt und erfuhren unter Traktoren- und Lastwagenlärm, warum der Strassenübergang im Zentrum des Dorfes gefährlich ist.

«Das hohe Verkehrsaufkommen, fehlende Trottoirs und die unübersichtliche Situation bergen grosse Gefahren für die kleinsten Verkehrsteilnehmenden», sagte Sebastian Kessler laut einer Medienmitteilung des VCS Aargau. Kessler ist Koordinator des Pedibus, dem Schlüsselelement für einen sicheren Schulweg in Herznach.

In einer ruhigeren Seitenstrasse erklärte Kessler, wie das Erfolgsrezept funktioniert. «Der Pedibus ist ein Schulbus, der nicht fährt, sondern zu Fuss geht. Die Kinder besammeln sich bei einer Pedibushaltestelle und werden von einem Erwachsenen in Gruppen über die Strasse zur nächsten Pedibushaltestelle begleitet.» Darüber hinaus sorge der Pedibus dafür, dass die Kinder in einer Gruppe unterwegs sind. Denise Wipf, die Stellvertreterin von Kessler, ergänzte: «Der Pedibus fördert die sozialen Kontakte und verbessert die Sichtbarkeit der Kinder auf dem restlichen Schulweg.»

Schulwegsicherheit ist eine öffentliche Aufgabe

Die Organisation und Koordination eines Pedibusses hätten sich als unkompliziert herausgestellt. «Schliesslich machen wir das Gleiche wie viele Eltern», sagt Sebastian Kessler. «Wir begleiten Kinder über die Strasse – einfach professionell». Üblicherweise wird eine Pedibuslinie, von denen es in der Schweiz gegen 450 gibt, in Eigenregie von einer Elterngruppe geführt. Herznach ging einen Schritt weiter: Alle Begleitpersonen sind bei der Gemeinde angestellt und werden für ihre Tätigkeit bezahlt.

Dies lobt Christian Keller, Geschäftsführer des VCS Aargau. «Die Gemeinde steht in der Verantwortung, etwas zu unternehmen, wenn ein Schulweg nicht zumutbar ist. Wir finden es toll, dass sich die Gemeinde Herznach dieser Verantwortung stellt und den Pedibus institutionalisiert hat.»