Stahl Gerlafingen: SP will Aargauer Standesinitiative für eine nationale Industriepolitik

An der heutigen Grossratssitzung hat die SP-Fraktion (Sprecherin Mia Jenni, Obersiggenthal) einen Antrag auf Direktbeschluss betreffend Standesinitiative für eine nationale Industriepolitik eingereicht. Diese soll eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ermöglichen, namentlich im Bereich der produzierenden Industrie, um den Werkplatz Schweiz langfristig zu erhalten.

Der Kanton Aargau soll den Bund mit einer Standesinitiative auffordern, dass dieser sich für eine nationale Industriepolitik einsetzen muss, die eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ermöglicht, namentlich im Bereich der produzierenden Industrie (Sektor 2), um den Werkplatz Schweiz langfristig zu erhalten.

Werkstoffkreisläufe werden zunehmend unterbrochen, heisst es im Vorstoss weiter. Dies, da Industrieunternehmen Niederlassungen und Produktionslinien schliessen müssen, weil die EU-Industriepolitik diese vom Markt verdränge. So passiert jüngst bei der Stahl Gerlafingen oder der Vetropack., schreibt die SP-Fraktion.

"Fatal für die Arbeitenden und die Werkstoffkreisläufe"

Dies sei für die Arbeitenden und die Werkstoffkreisläufe fatal, da beispielsweise der Bedarf am an Stahl, der bis dahin in Gerlafingen produziert werden konnte, nicht sinken wird. Entsprechend werde dieser aus den umliegenden Ländern importiert werden müssen, genauso wie der Schrott, aus welchem bisher der Stahl produziert wurde, exportiert werden muss.

Diese logistische Herausforderung sei weder auf der Strasse noch zu Schiene stemmbar. Dazu komme, "dass kein europäisches Werk diesen Profilstahl so sauber herstellen kann, wie dies die Werke in der Schweiz tun". Damit diese Entwicklung gestoppt oder rückgängig gemacht werden kann, brauche es auf nationaler Ebene eine Industriepolitik, die diese Kreisläufe und Industriearbeitsplätze konsequent schützt, so der SP-Vorstoss.