Schlägt bald die grosse Stunde von Markus Dieth?
Die Mitte Schweiz hat am Montag das Nominationsverfahren zur Nachfolge der Bundesrätin Viola Amherd bekannt gegeben. Die Nomination der Kandidatinnen und Kandidaten durch die Mitte-Kantonalparteien erfolgt bis am Montagmittag, 3. Februar an die zuständige nationale Findungskommission. Die Mitte-Bundeshausfraktion wird an ihrer Sitzung vom 21. Februar 2025 das Ticket mit den offiziellen Kandidatinnen und Kandidaten der Mitte für die Wahl durch die Vereinigte Bundesversammlung beschliessen.
Bekanntlich regnet es bisher bloss Absagen möglicher aussichtssreicher Kandidierender, allen voran von Gerhard Pfister, Martin Candinas oder Isabelle Chassot. Bisher arbeiten sich die Inlandjournalisten reichlich fantasielos vorab durch die Liste der Mitte-Bundeshauspolitiker und ehemaliger Bundeshauspolitiker (und stiessen da auf den Walliser Staatsrat Christophe Darbellay). Es gäbe aber schon Mitte-Politiker, die zwar bisher nicht ins nationale Parlament gewählt worden sind (auch nicht kandidiert haben), aber gleichwohl Bern kennen und Bundesrat könnten.
Markus Dieth hat reiche Exekutiverfahrung
Einer davon ist der Aargauer Finanzdirektor Markus Dieth, Architekt erfolgreicher kantonaler Steuerreformen und Herr über eine übervolle Kantonskasse. Er hat reiche Erfahrung als Legislativpolitiker auf kommunaler und kantonaler Ebene, vor allem aber hat er Exekutiv- und damit Führungserfahrung auf Gemeinde- (ehemaliger langjähriger Gemeindeammann von Wettingen) und auf Kantonsebene. Anders als einst Säckelmeisterin Ruth Metzler im kleinen Innerrhoden, führt Dieth (von Beruf Rechtsanwalt, Dr. iur.) in Aarau seit 2016 im schnell wachsenden, viertgrössten Kanton der Schweiz einen grösseren "Laden".
Der Bürger von Wettingen, St. Gallen und Davos (Heimwehbündner) politisiert sach- und lösungsorientiert, er weiss was er will und wie er es mit grossem Verhandlunsgeschick auch bekommt. Er ist im richtigen Alter (1967), ist volksnah, und hat inzwischen durchaus nationale Bekanntheit als Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen. Als solcher hat er das Profil dieser wichtigsten Konferenz der Kantone bereits klar geschärft.
Das Format hat auch die frühere erfolgreiche Aargauer Kantonalpräsidentin und jetzige Ständerätin Marianne Binder-Keller mit ihrer reichen politischen Erfahrung auf nationaler (als einstige Kommunikationschefin der damaligen CVP) und kantonaler Ebene, doch steht ihr ihr Jahrgang (1958) im Weg. In den USA wäre dieser wahrhaft kein Hindernis, in der Schweiz schon. Mitte-Nationalrat Andreas Meier ist erst gerade als Nationalrat in Bundesbern angekommen. Dasselbe gilt für seine Nationalratskollegin und einstige Regierungsratskandidatin Maya Bally. Die beiden Co-Präsidentinnen der aargauer Kantonalpartei, Karin Koch Wick und Edith Saner, haben in Bern nicht den nötigen Bekanntheitsgrad.
Nun teilt die Die Mitte Aargau mit, dass sie "erfreulicherweise über für das Amt hervorragend qualifizierte und erfahrene Persönlichkeiten» verfüge. Davon sind laut Mitteilung Karin Koch Wick und Edith Saner, Co-Präsidentinnen der Mitte Aargau, überzeugt.
Gespräche mit potenziellen Kandidierenden
In den nächsten Tagen werden mit potenziellen Kandidierenden Gespräche geführt. Sollte sich eine Nomination abzeichnen, so würde noch diese Woche zu einer Delegiertenversammlung eingeladen. Diese ist gemäss den Statuten der Kantonalpartei für die Nomination von Bundesratskandidaturen zuständig und müsste bis spätestens Ende nächster Woche stattgefunden haben.
«Nach Bundesrätin Doris Leuthard wiederum eine Kandidatur aus den Reihen der Mitte Aargau zu stellen, wäre ein grosser Erfolg und eine Ehre für uns als Kantonalpartei», so Karin Koch Wick und Edith Saner.