Regierung beschliesst Rahmenvertrag mit Psy4Asyl bis 2027

Viele Personen aus dem Asylbereich sind wegen ihrer Fluchterfahrung psychisch belastet und benötigen Unterstützung. Der Kantonale Sozialdienst (KSD) ermöglicht den Personen im Asylbereich einen bedarfsgerechten Zugang zu geeigneten Angeboten der psychischen Gesundheitsversorgung, was der Chronifizierung von Erkrankungen und folglich kostenintensivere Therapiesettings vorbeugt. Dafür arbeitet der KSD mit externen Anbietern wie dem Verein Psy4Asyl zusammen. Der Regierungsrat hat einem Verpflichtungskredit zugunsten Psy4Asyl für einen einmaligen Bruttoaufwand von 751'200 Franken zugestimmt. Dies teilt die Staatskanzlei mit.

Untersuchungen gehen demnach "davon aus, dass 50 bis 60 Prozent der Geflüchteten an psychischen Folgen von Erlebnissen leiden, die sie auf der Flucht oder im Herkunftsland erlebt haben". Bei unbegleiteten minderjährigen Personen aus dem Asylbereich (UMA) liegt der Anteil bei bis zu 80 Prozent. Weniger als 10 Prozent der Betroffenen befinden sich in einer spezifischen Behandlung.

Der Kantonale Sozialdienst (KSD) stellt für Personen aus dem Asylbereich den Zugang zur Gesundheitsversorgung sicher. In der Psychiatrie besteht ein Fachkräftemangel, der für Betroffene lange Wartezeiten bedeutet. Für Personen aus dem Asylbereich ist der Zugang zusätzlich erschwert, weil Therapien nur mit professionellen Dolmetscherinnen und Dolmetschern durchgeführt werden.

Rahmenvertrag für die Jahre 2025–2027

Der KSD bezieht seit mehreren Jahren Dienstleistungen des gemeinnützigen Vereins Psy4Asyl. Nun hat der Regierungsrat den KSD ermächtigt, einen Rahmenvertrag mit Psy4Asyl für die Jahre 2025–2027 abzuschliessen. Für den Kanton Aargau bedeutet dies einen finanziellen Aufwand von 751'200 Franken für drei Jahre.

Wer ist der Verein Psy4Asyl?

Psy4Asyl ist laut Mitteilung ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2016 für die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Asylsuchenden und geflüchteten Personen engagiert. Der Verein besteht aus einem Netzwerk von über 50 Fachpersonen aus dem psychosozialen Bereich. Im Jahr 2023 leistete Psy4Asyl über 1'400 Therapie- und Beratungsstunden für geflüchtete Personen, davon rund ein Drittel in Freiwilligenarbeit. Zusätzlich bietet Psy4Asyl den geflüchteten Personen weitere gesundheitsfördernde Angebote und den Betreuungspersonen der Sektion Betreuung Asyl Weiterbildungen, Stresscoaching und thematische Workshops an.