Güterverkehr: SBB Cargo baut nach Verkehrsverlusten 80 Stellen ab
Der SEV berichtet heute über einen bevorstehenden Stellenabbau bei SBB Cargo Schweiz. Fakt sei, teilt dazu die SBB mit: Das Ergebnis hat sich im letzten Jahr weiter verschlechtert und die transportierten Mengen waren rückläufig. SBB Cargo Schweiz passe sich dem Markt an. Bis Ende 2025 baut SBB Cargo Schweiz demnach rund 80 Vollzeitstellen ab. Der Abbau erfolge "möglichst über Wechsel innerhalb der SBB oder über natürliche Fluktuation". Die SBB beschäftigt rund 35 500 Mitarbeitende, das sind knapp 600 mehr als im Vorjahr.
Weniger Kunden fahren weniger Verkehre mit SBB Cargo Schweiz
Der Güterverkehr von SBB Cargo Schweiz schreibt für das vergangene 2024 einen deutlich höheren Verlust als erwartet, so die SBB. Die Hauptgründe seien konjunktureller Natur und hängen mit der weiter verschärften Wirtschaftslage zusammen: Weniger Kunden fahren weniger Verkehre mit SBB Cargo Schweiz.
Darauf reagiert das Unternehmen, indem es die eigenen Kosten senkt, den Ertrag steigert und die Auslastung erhöht sowie gezielt investiert. Konkret wird SBB Cargo Schweiz laut Mitteilung den bestehenden Überbestand und damit bis Ende 2025 rund 80 Vollzeitstellen abbauen. Dies betreffe Stellen in der Verwaltung und beim operativen Personal. SBB Cargo Schweiz beschäftigt rund 2250 Vollzeitstellen.
Möglichst mit internen Wechseln via natürliche Fluktuation
Die SBB sei in einem engen Austausch mit den Sozialpartnern, heisst es weiter. Der Stellenabbau soll so sozialverträglich wie möglich über Wechsel innerhalb der SBB, über natürliche Fluktuation wie Pensionierungen erfolgen – Kündigungen sind die Ausnahme. Dabei hilft die Demografie und der Fachkräftemangel in vielen Berufen.
Die SBB beschäftigt rund 35 500 Mitarbeitende, das sind knapp 600 mehr als im Vorjahr. Damit wurden der Unterbestand aufgeholt, externe Stellen internalisiert sowie dem steigenden Bauvolumen Rechnung getragen. Beim Aufbau in den vergangenen Jahren handelt es sich zum grössten Teil um Stellen im operativen Bereich, beispielsweise Lok- und Zugpersonal, Ingenieure, Technikerinnen, Handwerker oder IT. Wo Stellen nicht mehr nötig werden, baut sie die SBB ab, so die Mitteilung weiter. So aufgrund der geringen Nachfrage und des schlechten Ergebnisses zurzeit bei SBB Cargo Schweiz.
"Güterverkehr fit für die Zukunft machen"
Die SBB setze auf einen starken, zukunftsfähigen Schienengüterverkehr, hält sie weiter fest. Dafür richten wir diesen grundlegend neu aus. Das Konzept «Suisse Cargo Logistics» diene als Rahmen für diese Neuausrichtung, bei der die Bahn für lange Strecken und den Transport schwerer Güter genutzt werden soll und wo dies von den Kunden nachgefragt wird. Durch Investitionen in eine moderne Flotte, Automatisierung und ein neues Produktionsmodell wird die SBB die Kosten um 60 Mio. CHF senken und setzt mit einem verlässlichen Angebot zu kostendeckenden Preisen auf starke Partnerschaften mit Kunden.
Für die Sanierung des Einzelwagenladungsverkehrs zählt die SBB auf eine befristete finanzielle Unterstützung des Bundes. Diese basiert auf der Totalrevision des Gütertransportgesetzes. Nach der Transformation ist der Güterverkehr der SBB eigenwirtschaftlich unterwegs, kann Reinvestitionen tätigen und die Ziele des Bundes erfüllen – ohne Unterstützung der öffentlichen Hand oder des Mutterhauses SBB.
