Martina Bircher: Frühe Sprachförderung für Kinder ist entscheidend

Mit einem Postulat will Nationalrätin Martina Bircher (SVP/AG) den Bundesrat beauftragen zu prüfen, ob die frühe Sprachförderung als ein Teil der Gesundheitsförderung aufgenommen werden soll.

Sie begründet dies so: Kinder im Vorschulalter haben immer mehr sprachliche Defizite. Dies habe mehrere Gründe. Erstens nimmt der Anteil an Kindern, die keine Landessprache mehr sprechen, kontinuierlich zu. So haben 58% der 0-6 Jährigen und 56% der 7-15 Jährigen einen Migrationshintergrund. Ein weiterer Grund sei, so Bircher, dass der Medienkonsum bereits bei Kleinkindern (zu) hoch sei. Der Medienkonsum sei zwar bezüglich Suchtpotential in der Gesundheitsförderung integreiert, jedoch nicht auf die sprachliche Entwicklung, bemängelt sie.

Anteil fremdsprachiger Kinder in der Volksschule bei 39 Prozent
Insgesamt 83′014 Schülerinnen und Schüler besuchten im September 2023 die öffentliche Volksschule im Aargau. Das sind 12′128 Lernende mehr (+17,1 Prozent) als vor zehn Jahren. Dies teilt das Departement Finanzen und Ressourcen (bei dem Statistik Aargau angegliedert ist) mit. Die Anzahl Vollzeitstellen der Lehrpersonen stieg im gleichen Zeitraum um

In der Praxis werde immer wieder festgestellt, dass Kinderärzte wie auch Väter- und Mütterberatungen oftmals Fehlinformationen an die (werdenden) Eltern vermitteln, schreibt Bircher weiter. Wodurch sich Eltern entscheiden, so Bircher, ihr Kind in ihrer Muttersprache anstatt zweisprachig (Landessprache) zu erziehen. Der Wert des frühen Lernens einer Landessprache und zwar vor Kindergarteneintritt, werde in der Gesellschaft massiv unterschätzt. Auch die Negativfolgen des Medienkonsums bei Kleinkindern. Diese seien schwerwiegend "und können langfristige Sprachstörungen zur Folge haben", schreibt doie Nationalrätin weiter.

Die sprachliche Entwicklung ist der Grundstein für die kindliche Entwicklung und gehört ebenso zur Gesundheit wie die physische und psychische Entwicklung. Darum mache es Sinn, die sprachliche Frühentwicklung in die nationale Gesundheitsförderung aufzunehmen, postuliert Buircher, und schliesst: "Nur so ziehen Eltern, Familienberatungsstellen, Ärzte, Kitas, Spielgruppen, Kindergärten/Schulen am selben Strick und können Massnahmen aufeinander abgestimmt werden."