Gesamtverkehrskonzept für Raum Frick-Stein-Laufenburg: wie soll es aussehen?

Das Steuerungsgremium des Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Frick-Stein-Laufenburg hat sich offiziell konstituiert. Das teilt Staatskanzlei mit. Das politische Entscheidungsgremium des GVK hat demnach an seiner ersten Sitzung vom 18. Dezember 2024 die Organisationsstruktur beschlossen und vom aktuellen Projektstand sowie den übergeordneten Grundlagen und Rahmenbedingungen Kenntnis genommen.

Zudem hat es eine erste Diskussion zu den Zielen des GVK geführt und die Kommunikationsgrundsätze festgelegt. Das Projekt beinhaltet die Erarbeitung des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg sowie eine vertiefende Überprüfung einer neuen Rheinquerung bei Sisseln. Der Raum Frick-Stein-Laufenburg ist sowohl wirtschaftlich wie auch im Hinblick auf die zukünftige Siedlungsentwicklung von grosser kantonaler Bedeutung.

Grösste Arbeitsplatzreserve Sisslerfeld

In diesem Raum befindet sich unter anderem mit dem Sisslerfeld die grösste Arbeitsplatzreserve im Kanton Aargau und ein wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt. Dazu befinden sich im Perimeter dieses Gesamtverkehrskonzept (GVK) Entwicklungsschwerpunkte von regionaler Bedeutung in Frick, Laufenburg und Kaisten und Wohnschwerpunkte in Stein und in Frick. Zu erwähnen sind ebenfalls die neue Mittelschule in Stein und die Herausforderungen beim grenzüberschreitenden Verkehr.

Regierungsrat bewilligt zwei Verpflichtungskredite

In Bezug auf die wichtige Abstimmung zwischen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besteht in diesem Raum Handlungsbedarf. Der Regierungsrat hat deshalb im Januar 2024 zwei Verpflichtungskredite von je 500'000 Franken bewilligt für die Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts Raum Frick-Stein-Laufenburg sowie für eine vertiefte Überprüfung eines neuen Rheinübergangs in Sisseln.

Die Erarbeitung des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg erfolgt voraussichtlich bis 2026, ab 2025 bis 2029 folgt die Prüfung und die allfällige Anpassung des Richtplaneintrags für eine neue Rheinquerung bei Sisseln. Das Projektteam im dafür zuständigen Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) hat bereits mit den Planungsarbeiten begonnen. Unter anderem wurde die Organisationsstruktur für das GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg erarbeitet.

Wer ist das Entscheidungsgremium?

Das politische Entscheidungsgremium des GVK setzt sich aus Vertreterinnen und Vertreter des Kantons Aargau, des Regionalplanungsverbands Fricktal Regio, des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee sowie der folgenden Gemeinden im Bearbeitungsperimeter zusammen: Eiken, Frick, GipfOberfrick, Kaisten, Laufenburg, Oeschgen, Mumpf, Münchwilen, Sisseln, Stein und Wallbach. Daneben wird eine fachliche Begleitgruppe eingesetzt, in der zusätzlich zu den im Steuerungsgremium vertretenen Gemeinden die deutschen Gemeinden Bad Säckingen, Laufenburg (Baden) und Murg vertreten sind.

Die Begleitgruppe dient laut Mitteilung dem Informationsaustausch und der Abstimmung, zudem kann sie Themen und Entscheide für das politische Steuerungsgremium vorbesprechen. Auf der beratenden Ebene besteht weiter ein Lenkungsausschuss für die BVU-interne Abstimmung und zur Vorbereitung der Sitzungen des Steuerungsgremiums. Operativ wird das GVK durch ein Projektteam geleitet. Das Steuerungsgremium hat dieser Organisationsstruktur in seiner konstituierenden Sitzung vom 18. Dezember 2024 einstimmig zugestimmt.

Rahmenbedingungen und Grundlagen

Zudem hat das Steuerungsgremium an der Sitzung von den grösseren Vorhaben und Planungen, welche für das GVK relevant sind (Elektrifizierung Hochrheinbahn, "Herzstück" Basel, Lückenschluss A 98 in Deutschland, Sachpläne Bund, GVK Raum Zurzibiet) sowie von den wichtigsten Rahmenbedingungen (Personenfreizügigkeit, Zollkontrollen, Einkaufstourismus, Pendlerverkehr, Entwicklung Bevölkerung und Arbeitsplätze, geltende Gesetze und Verträge) Kenntnis genommen.

Grundlagen für das GVK sind der kantonale Richtplan, die bestehenden Mobilitätsstrategien des Kantons (mobilitätAARGAU) und von Fricktal Regio, das Agglomerationsprogramm Basel, die Verkehrsstudie Hochrhein-Bodensee, das Raumkonzept Hochrhein, sowie weitere kantonale, regionale und kommunale Grundlagen. Relevante Anhaltspunkte und Aussagen zum Thema Mobilität liefern zudem das kantonale Verkehrsmodell sowie die Umfragestudie Fricktal aus dem Jahr 2024.

Die Erarbeitung des GVK erfolgt unter Berücksichtigung aller Verkehrsmittel (motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr, Fuss- und Veloverkehr) sowie in Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung. Erste Diskussion zu den Zielen des GVK, Kommunikationsgrundsätze festgelegt An der konstituierenden Sitzung vom 18. Dezember 2024 hat das Steuerungsgremium eine erste Diskussion zu den Zielen des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg geführt. Diese basieren auf der Strategie mobilitätAARGAU, dem kantonalen Richtplan und insbesondere auf der Mobilitätsstrategie von Fricktal Regio.

Aktueller Stand wird künftig auf einer Projektwebseite abgebildet

Die GVK-Ziele werden für die nächste Sitzung des Steuerungsgremiums konkretisiert und sollen im Frühjahr 2025 durch das Steuerungsgremium verabschiedet werden. Das Steuerungsgremium hat weiter den vom Projektteam vorgeschlagenen Kommunikationsgrundsätzen zugestimmt. Die Kommunikation soll möglichst offen, transparent und zeitnah erfolgen. Der aktuelle Stand wird zukünftig auf einer Projektwebseite abgebildet. Das Projektteam wurde ausserdem beauftragt, eine Projekt-Governance zu erarbeiten, welche die Zusammenarbeit und Kommunikation regelt.