Ein neues Naturschutzprogramm Wald für unsere Waldbewohner

Ein neues Naturschutzprogramm Wald für unsere Waldbewohner
Dem Wald soll das Naturschutzprogramm zugute kommen. Foto: Matthias Betsche/Pro Natura Aargau

Naturschutzprogramm WaldIm Wald und am Waldrand leben fast die Hälfte aller in der Schweiz bekannten Pflanzen, Tiere und Pilze. Viele dieser waldbewohnenden Arten sind gefährdet. Heute wird dem Schutz der Natur auf 17% der Fläche Priorität eingeräumt. Der Gesamtbedarf für ökologisch hochwertige Waldgebiete beträgt aber gemäss Fachgrundlagen mindestens 25%, damit der Wald seine ökologische Funktion wahrnehmen kann. Dais hält Pro Natura Aargau in einer Mitteilung fest, und fordert die Aufwertung der fehlenden Lebensräume und begrüsst, dass der Kanton den Handlungsbedarf mit der 6. Etappe Naturschutzprogramm Wald angeht.

«Der Wald steht aufgrund wachsender Nutzungsansprüche unter starkem Druck. Einst häufige Arten wie Waldschnepfe oder Gartenschläfer verschwinden zusehends aus unseren Wäldern im Mittelland.», erklärt Matthias Betsche, Grossrat und Geschäftsführer von Pro Natura Aargau laut Mitteilung. Zu den Ursachen zählen unter anderem der Lebensraumverlust, erhöhter Stickstoffeintrag aus Landwirtschaft und Verkehr.

Weiter haben die Waldorganismen mit der Bodenverdichtung durch intensivere Waldbewirtschaftung mit schweren Maschinen, dem Ausbau von Infrastruktur im Wald sowie steigende Freizeitaktivitäten und klimabedingte Veränderungen zu kämpfen. Für eine reiche und aus Naturschutzsicht wertvolle Artenvielfalt sei die Lebensraumqualität entscheidend, heisst es weiter. Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl Arten und dem Angebot an hochwertigen Waldgebieten mit ökologischer Infrastruktur wie Altholzinseln, Biotopbäumen, lichten Stellen im Baumbestand. Insbesondere auch feuchte Lebensräume, Gewässer oder aufgewertete Waldränder gehören dazu.

Nochmals Matthias Betsche: «Der Gesamtbedarf an ökologisch besonders hochwertigen Waldgebieten beträgt gemäss Fachgrundlagen mindestens 25 Prozent der Aargauer Waldfläche. Das ist zentral, damit der Wald seine ökologische Funktion richtig wahrnehmen kann und für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist.».

Pro Natura Aargau begrüsst die vorgesehenen Massnahmen

Der Geschäftsführer von Pro Natura Aargau fügt an: «Wir müssen die Lücken schliessen und die fehlenden Lebensräume aufwerten. Das stärkt auch die Leistungsfähigkeit des Waldes. Wir begrüssen, dass dies mit der 6. Etappe Wald Naturschutzprogramm an die Hand genommen wird».

Das Wald Naturschutzprogramm hat auch den Auftrag, den einstimmigen Beschluss des Grossen Rats zum indirekten Gegenvorschlag der Gewässer-Initiative bzw. 300 Hektaren Feuchtflächen im Wald innert 15 Jahren umzusetzen. Pro Natura Aargau begrüsst die mit der 6. Etappe Naturschutzprogramm Wald vorgesehenen Massnahmen.