Nach Riesenärger über hohe Axpo-Boni: Aargau erreicht Statutenänderung - Axpo zahlt 670 Mio. Dividenden aus - über 90 Mio. für den Kanton Aargau
An der heutigen Generalversammlung der Axpo Holding AG stimmten die Aktionäre allen Anträgen des Verwaltungsrats zu. Dies teilt die Axpo mit. Die Aktionäre verabschiedeten laut Mitteilung auf Vorschlag des Kantons Aargau eine Statutenänderung, die eine jährliche Genehmigung der Vergütung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung durch die Generalversammlung vorsieht. Die Bestimmung entspreche dem Antrag zum neuen Aktionärsbindungsvertrag, der ohne das Nein in Schaffhausen per 2025 in Kraft gesetzt worden wäre, heisst es darin weiter.
Die Generalversammlung, das sind die Vertreter der Besitzer der Axpo, vorab Kantone, darunter der Aargau, der direkt und indirekt 28 Prozent der Axpo-Aktien besitzt. Die neue Bestimmung soll offenkundig dafür sorgen, dass nicht mehr derart hohe Boni ausgeschüttet werden.
Nein zu Bildung einer Gewinnreserve
Konkret stimmte die Generalversammlung einem Antrag des Kantons Aargau auf eine «say on pay» Bestimmung in den Statuten zu. Die Generalversammlung genehmigt demnach jährlich die maximalen Gesamtbeträge der Vergütung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung. Der Antrag basiert auf dem Statutenentwurf, wie er bereits im Rahmen der Ablösung des NOK-Gründungsvortrages durch einen modernen Aktionärsbindungsvertrag (ABV) inklusive Statuten durch die Aktionärsvertreter erarbeitet wurde.
Die Generalversammlung stimmte einem Antrag des Kantons Aargau auf eine «say on pay» Bestimmung in den Statuten zu. Die Generalversammlung genehmigt jährlich die maximalen Gesamtbeträge der Vergütung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung. Der Antrag basiert auf dem Statutenentwurf, wie er bereits im Rahmen der Ablösung des NOK-Gründungsvortrages durch einen modernen Aktionärsbindungsvertrag (ABV) inklusive Statuten durch die Aktionärsvertreter erarbeitet wurde.
Stephan Attiger: Lösung trägt Bedürfnissen der Gesellschaft Rechnung
Stephan Attiger, Aktionärsvertreter und Regierungsrat des Kantons Aargau, wird in der Mitteilung so zitiert: «Mit der Statutenänderung wurde ein wichtiges Ziel erreicht und eine gute Lösung gefunden, die den Bedürfnissen des Aktionariats und der Gesellschaft Rechnung trägt. Gemeinsam mit dem Verwaltungsrat werden wir einen Prozess aufsetzen, der sowohl den unternehmerischen als auch den politischen Anforderungen gerecht wird.»
Axpo schüttet insgesamt 670 Millionen Dividenden aus
Die Generalversammlung verabschiedete die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in Höhe von 241 Millionen CHF und einer zusätzlichen Sonderdividende von 429 Millionen CHF. Der Kanton Aargau reichte einen Antrag auf Verzicht der Ausschüttung der Sonderdividende zugunsten einer freiwilligen Gewinnreserve ein mit der Begründung, dass damit ein Beitrag an eine starke Eigenkapitalbasis für künftige finanzielle Herausforderungen geleistet werden könne. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Das Geld fliesst damit zu den Eigentümern, also auch zum Kanton Aargau und zur AEW Energie AG. Beide besitzen je rund 14 Prozent der Axpo. Wenn man den Anteil an der Ausschüttung ausrechnet, so gibt es für den Aargau über 93 Mio. Franken Dividende, für die AEW Energie AG ähnlich viel. Die AEW Energie AG wiederum gehört zu 100 Prozent dem Kanton Aargau, womit sie in einem Jahr ihrerseits dem Kanton eine zünftige Dividende abliefern dürfte. Doch auch schon die direkte Axpo-Dividende für den Kanton selbst hilft, die bereits übervollen Kassen von Finanzdirektor Markus Dieth noch mehr zu füllen. Das wird im Aargau den Ruf nach Steuersenkungen weiter befeuern.
Als Nachfolger von Roger Wüthrich-Hasenböhler (63) wurde GLP-Nationalrat Martin Bäumle (60) in den Verwaltungsrat gewählt.