Bund prüft finanzielle Beteiligung an Deutschlehrertagung 2025 in Lübeck

Das Engagement der Schweiz für die deutsche Sprache stützt sich auf das DACH-Memorandum über die Kooperation im Bildungsbereich zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem schweizerischen Steuerungsorgan betreffend die Zusammenarbeit im Bildungsraum Schweiz und dem Bundesministerium für Bildung der Republik Österreich. Dies schreibt Nationalrat Andreas Meier (Mitte/AG) in einer im März eingereichten Interpellation.

Trotz des DACH-Memorandums sei die Finanzierung von konkreten Projekten im DACH- Raum nicht gesichert und meist werde dies von interessierten Kreisen in Fronarbeit geleistet, mahnt Meier in seinem Vorstoss.

Nun steht die Planung für die nächste Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer IDT (2025 in Lübeck) an und wieder müsse ein Budget zusammengesucht werden, da sich niemand wirklich zuständig fühle. Es bestehe die Gefahr, so Meier, "dass die Schweiz 2025 keinen eigenen Auftritt an der IDT haben wird und deshalb, im Gegensatz zu Deutschland (Goethe Institut und Deutschwelle) und Österreich, kaum Sichtbarkeit erhält".

Er wollte deshalb vom Bundesrat wissen, aus welchem Grund dieser seiner Absichtserklärung betreffend "sprachpolitische Kooperation und internationale Präsenz der Sprache Deutsch" nicht nachkomme, und ob er bereit sei, den Schweizer Auftritt an der IDT 2025 in Lübeck mitzufinanzieren?

Bundesrat: Bildungszusammenarbeit hat eine lange Tradition

In seiner jetzt vorliegenden Antwort hält der Bundesrat fest, die Bildungszusammenarbeit zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) habe eine lange Tradition. 2012 wurde ein erstes Memorandum für einen Zeitraum von fünf Jahren unterzeichnet, das den Schwerpunkt auf Qualität, berufliche Bildung und internationale Zusammenarbeit legte.

Das Interesse des Bundes an der Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Nachbarländern, einschliesslich sprachpolitische Belange, sei mehrmals bekräftigt worden. Weiter schreibt der Bundesrat: "Darüber hinaus hat der Bund über das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation die letzte Ausgabe der Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (IDT) in Wien 2022 mit einem Beitrag in der Höhe von 235’000 Franken unterstützt, ebenso die Internationale Delegiertenkonferenz des Internationalen Deutschlehrerverbandes (IDV) 2023 in Winterthur mit 40 000 Franken.

Schliesslich nehme die Schweiz alle zwei Jahre zusammen mit Deutschland und Österreich am DACH-Seminar zu spezifischen bildungspolitischen Fragestellungen teil. Die Schweiz ist 2024 Gastgeberin für das DACH-Seminar; die EDK ist für dessen Organisation zuständig.

Gesuch um finanzielle Beteiligung 2025 in Lübeck wird geprüft

Im Dezember 2023 hätten der Arbeitskreis Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache in der Schweiz (AkDaF) und der Verein der Lehrenden für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ) an Hochschulen in der Schweiz (Ledafids) beim SBFI das offizielle Gesuch um eine finanzielle Beteiligung der Schweiz an der IDT 2025 in Lübeck eingereicht. Das Gesuch werde derzeit geprüft und spätestens im Frühsommer 2024 werde darüber entschieden. Dieser Entscheid werde unter dem Vorbehalt der Beschlüsse der eidgenössischen Räte zur BFI-Botschaft 2025–2028 getroffen werden.