Abstimmung: Vier grosse Aargauer Verbände für einheitliche Finanzierung - Aktionstag am 5. November
Der Aargauische Ärzteverband, die Haus- und KinderärztInnen Aargau (mfe), der Aargauische Apothekerverband und die vaka befürworten die einheitliche Finanzierung und empfehlen am 24. November 2024 ein Ja in die Urne zu legen. Die einheitliche Finanzierung senke die Gesundheitskosten, weil mehr ambulant behandelt wird, und sie stärke die Vernetzung und Koordination entlang der Versorgungskette, machen die vier Verbände in einer Mitteilung geltend.
Die einheitliche Finanzierung werde verschiedene Fehlanreize, die heute im Gesundheitswesen bestehen, beseitigen. Sie fördere kostengünstige ambulante Behandlungen und bringe durch die Beteiligung der Kantone an den ambulanten Kosten eine spürbare Entlastung für die
Prämienzahlenden. Das Sparpotenzial der Reform beträgt gemäss Berechnungen des Bundes bis zu 440 Millionen Franken pro Jahr.
Die Anreize richtig setzen
Im Jahr 2022 betrugen die Kosten im ambulanten Bereich rund 23 Milliarden Franken, im stationären Bereich rund 15 Milliarden Franken und die Kosten für die Pflege machten rund 6 Milliarden Franken aus. Weil immer mehr ambulant behandelt wird und die gesamten Kosten durch die Krankenkassen getragen werden müssen, steigen die Krankenkassenprämien schneller an als die Gesundheitskosten. Die einheitliche Finanzierung werde dem ein Ende setzen, sind die vier Verbände überzeugt. Alle Leistungen – egal ob ambulant, stationär oder in der Pflege (Spitex oder Pflegeheim) erbracht - werden nach demselben Verteilschlüssel finanziert. Die Kantone übernähmen immer mindestens 26,9 Prozent der Kosten und die Krankenversicherer höchstens 73,1 Prozent
Die Ambulantisierung wird gefördert
Da Kantone und Krankenkassen neu alle Leistungen gemeinsam finanzieren, steige für beide der Anreiz, die jeweils medizinisch sinnvollste und günstigste Behandlung zu fördern. Dies wird die Verlagerung von stationären hin zu ambulanten Leistungen beschleunigen.
Werden heute Behandlungen ambulant statt stationär durchgeführt, so gehe dies allein zulasten der Krankenkassen, das heisst zulasten der Prämienzahlenden. Deshalb sind in den letzten Jahren die Prämien stärker gestiegen als die Beiträge der Kantone an die Kosten der Gesundheitsleistungen. Mit der einheitlichen Finanzierung beteiligen sich auch die Kantone an den zunehmenden Kosten der ambulanten Behandlungen. Das soll dazu führen, dass die Prämien weniger stark steigen.
Aktionstag am 5. November 2024
Am Dienstag, 5. November 2024, führen die vier Aargauer Verbände zusammen Verteilaktionen an den Bahnhöfen Aarau, Baden, Brugg und Lenzburg durch. Mit einem Flyer und Pflästerli-Set wollen sie die Pendlerinnen und Pendler für ein Ja gewinnen.