65 gemeinnützige Projekte erhalten Swisslos-Fonds Beiträge
65 gemeinnützige Projekte erhielten per Ende Mai 2024 einen Beitrag oder eine Defizitgarantie aus dem Swisslos-Fonds. Nachfolgend eine Auswahl der unterstützten Projekte, und ganz am Schluss des Textes die komplette Liste.
Wiederbeleben von Traditionen und neue Anfänge
- Der Jass gilt als nationales Kartenspiel. Der Aargauer Verein jass-events.ch hat sich zum Ziel gesetzt, durch dieses Kulturgut Generationen zu verbinden und das soziale Leben im Kanton zu fördern. In den Jahren 2024 und 2025 werden kostenlose Kurse mit insgesamt 22 Terminen in allen Bezirken des Aargaus durchgeführt.
- Der Naturschutzverein Magden lanciert für die Jahre 2024–2027 ein umfassendes Naturschutzprojekt mit dem Ziel, die Artenvielfalt zu fördern und zu steigern. Der Weinbau in Magden hat eine lange Tradition. Zur Blütezeit für den Magdener Weinbau gehörte das 19. Jahrhundert. Jedoch brachten Rebkrankheiten sowie eine verheerende Ausbreitung der Reblaus die Flächen bis ins Jahr 1975 beinahe gänzlich zum Verschwinden. Erst in den 1990er Jahren konnte der Weinbau auf vier Teilgebiete ausgedehnt werden. Deshalb sind die Rebflächen Wygarte, Lanzenberg, Dürrberg und Altägerte fast alle optimiert und weisen kaum noch alte Strukturen auf. Durch das Projekt sollen neue naturnahe Strukturen in den vier Rebgebieten entstehen. Die Biodiversität bietet bessere Lebensraumbedingungen für Vögel und Insekten.
- In der Region Baden entsteht ein neues regionales Festival, welches von und für Jugendliche organisiert wird. Als Zielgruppe werden Jugendliche und junge Erwachsene von 10 bis 20 Jahren angesprochen. Diese werden die Inhalte des Festivals mitbestimmen und für die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich sein. Auf dem Programm stehen neben den Konzerten auch diverse Workshops und Darbietungen. Die erste Ausgabe ist für September 2025 geplant.
Junge Talente
- Junge Aargauer Blasmusiker und Blasmusikerinnen dürfen sich diesen Herbst auf die Blasorchesterwoche Niederwil unter der Leitung von Sandro Oldani und Rolf Rippmann freuen. Das Musiklager BLOWN findet vom 28. September bis 5. Oktober 2024 auf Flumserberg statt und bietet rund 30 jungen Musiktalenten aus dem gesamten Ostaargau intensive Proben und die Möglichkeit, mit dem Abschlusskonzert in Niederwil das Ergebnis einem breiten Publikum zu präsentieren.
- Das Aargauer Robotikteam mindfactory wurde 2024 zum zweiten Mal in Folge Schweizer Meister und trifft die letzten Vorbereitungen für die Teilnahme am internationalen Wettbewerb der First Lego League (FLL) in den USA. Acht technikbegeisterte Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren trainieren mit viel Motivation in der Bezirksschule Baden. FLL ist ein internationales Förderprogramm, welches Kinder und Jugendliche in einer sportlichen Atmosphäre an Wissenschaft und Technologie heranführt.
- Tanz und Kunst Königsfelden lanciert 2024 die Sommerakademie "Mind the Gap" für angehende professionelle Tänzer/innen. Herausragende junge Tanztalente aus dem In- und Ausland, welche in den letzten Ausbildungsjahren an einer staatlichen oder privaten professionellen Ausbildungsstätte stehen, werden in der Sommerakademie während fünf Wochen sorgfältig an die professionellen Herausforderungen ihrer zukünftigen Arbeit herangeführt. Sie sammeln damit wertvolle Erfahrungen und Tools, die ihnen den Übergang in ihre Tanzkarriere erleichtern und die Entwicklung ihrer künstlerischen Persönlichkeit fördert. Im Anschluss an die Akademie findet eine Aufführungsserie der einstudierten Choreografien in einem Abendprogramm statt.
- Im Aargau Süd entsteht in den Jahren 2024–2025 ein nachhaltiges regionales Musiknetzwerk. Durch eine Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure zum musikalischen Schaffen in der Region wird das Thema als Ganzes gestärkt, so dass alle davon profitieren können. Auf der Webseite des Musiknetzes sollen Musizierinteressierte künftig auf einfache Weise einen Überblick über das Musik- und Kulturschaffen im Aargau Süd erhalten können und mit wenig Aufwand ihr Angebot präsentieren.
Forschungslandschaft Aargau
- Bestimmte Fischarten in der Schweiz sind stark gefährdet, weshalb sie in vielen Gewässern regelmässig besetzt werden. Jungfische, zum Beispiel Bachforellen, werden in Fischzuchten aufgezogen und im Frühjahr in freie Gewässer entlassen. Im Fluss sollen sie gross und stark werden, sich fortpflanzen und dazu beitragen, dass ihre Art noch lange erhalten bleibt. Der Kanton Aargau betreibt eine bewusst minimierte Besatz-Politik. Stattdessen wird daran gearbeitet, Flüsse und Seen wieder bewohnbar zu machen. Die Universität Bern wird in den nächsten drei Jahren die Bachforellen-Population im Aargauer Fluss Wyna untersuchen. Dort wurde der Besatz von Bachforellen bereits 2015 gestoppt. Im Rahmen des Forschungsprojekts wollen die Wissenschaftler/innen feststellen, wie diese Massnahme den Erhalt der Population beeinflusst hat.
- Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen arbeitet gerade an einem Forschungsprojekt, im Rahmen dessen in den nächsten zwei Jahren eruiert wird, welche Kompetenzen seh- und hörbehinderte Menschen brauchen, um im Beruf und in der Gesellschaft erfolgreich zu sein. Anschliessend wird ein erweitertes Curriculum entwickelt, welches Bildungsinstitutionen ermöglicht, individuell den Kompetenzstand jedes betroffenen Schülers und jeder betroffenen Schülerin einzeln zu prüfen und entsprechende Fördermassnahmen zu ergreifen, damit die Personen mit Seh- oder Hör-Seh-Behinderung optimal auf ein erfolgreiches und erfülltes Leben vorbereitet sind.
- Bis zu 60% der asylsuchenden Menschen haben eine psychische Erkrankung. Dazu kommen weitere Geflüchtete, die unter überdurchschnittlicher psychischer Belastung aufgrund von post-migratorischen Faktoren leiden. Um die psychische Gesundheit der Menschen mit Flucht- und Traumaerfahrung zu fördern, entwickelte der Aarauer Verein Psy4Asyl einen Workshop, dank welchem viele Menschen gleichzeitig erreicht werden können. Besonders hilfreich ist dieses Angebot nicht nur aufgrund seines Inhaltes, sondern weil es in einfacher Sprache, mit viel Visualisierung und interaktiv vermittelt wird. Nun wird dessen Inhalt in Form eines Arbeitsbuchs veröffentlicht sowie eine Video-Handlungsanleitung für psychologische Betreuung der Menschen mit Migrationshintergrund erstellt.